Die einzige Aufzeichnung der Kunst eines Tänzers liegt in den anderen Künsten.

Martha Graham

Jenseits des allzu flüchtigen Bühneneindrucks waren es in erster Linie Fotografie und Film, die im Laufe eines Jahrhunderts unseren Blick auf den Tanz geprägt und bestimmt, dabei aber auch immer wieder verändert haben. Die neue Jahresausstellung im Tanzmuseum geht der Geschichte dieser künstlerischen Auseinandersetzungen mit Tanz nach, präsentiert Zeugnisse der Tanzfilm- und Tanzfotokunst aus über 100 Jahren und verbindet diese mit Texten zur literarisch-philosophischen Reflexion über Fotografie, Film und Kino.

Die Beziehung zwischen Fotografie, Film und Tanz ist so alt wie Fotografie und Film selbst. Früh verbanden sich der Erfindungsreichtum des zeitgenössischen Tanzes und die modernen bildnerischen Techniken von Fotografie und Film. Faszinierende Momente künstlerischer Bewegung in Verbindung mit unterschiedlichen foto- und filmkünstlerischen Perspektiven machten den Tanz in Fotografie und Film zu einem ganz einzigartigen neuen Medium: dem tänzerischen Bild. Aus Experimenten mit zum Beispiel einer „mittanzenden“ Kamera, Doppel- und Mehrfachbelichtungen in der Fotografie, rhythmischen Bildmontagen im Film oder inszenierten Tanzposen in der Fotografie entstanden – abseits der Bühne – neue Bilder vom Tanz.


Im Gleichklang

Schülerinnen der Bodenwieser-Schule, Portraitiert von d‘Ora & Arthur Benda, 1930er Jahre