17.12.2023, 16 Uhr Lesung SOLL MAN ES WAGEN? Eine literarische Entdeckung! Aus dem bislang unbekannten Briefwechsel zwischen Rainer Marie Rilke und der Kostümbildnerin, Buchillustratorin und Lyrikerin Agnes Therese Brumof liest Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer | Eintritt frei
Der Germanist Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer stellt im Tanzmuseum den neu entdeckten und bislang vollkommen unbekannten Briefwechsel zwischen Rainer Maria Rilke und der Kostümbildnerin, Buchillustratorin und bislang unbekannten Lyrikerin Agnes Therese Brumof (1893-1987) vor. Die Briefe werfen neues Licht auf Rilkes späte Münchner Jahre und seine Schweizer Zeit (1918-1926). Wir lernen eine intime Korrespondenz kennen, die von Agnes Therese Brumof mit erstaunlicher ‚Taktlosigkeit‘ geführt wird. Durch den ungezwungenen Ton unterscheidet sich das Briefgespräch von vielen anderen Korrespondenzen Rilkes und lädt zu einer literarischen Entdeckungsreise ein. Es zeigt neue Seiten Rilkes, vor allem aber präsentiert es eine künstlerisch und literarisch begabte, emanzipierte junge Frau aus einer jüdischen Gelehrtenfamilie auf ihrem Weg durch die Wirren der Nachkriegszeit und der Weimarer Republik. Ihr späteres Leben wird durch die gnadenlose Verfolgung jüdischer und jüdischstämmiger Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus überschattet. Agnes Therese Brumof überlebt das Dritte Reich und stirbt 1987 im Alter von über 90 Jahren vereinsamt in Berlin. Agnes Therese Brumofs Schwester, Hilde Brumof (1902-1969) war in den 1920er/30er Jahren eine bekannte Tänzerin und Ballettmeisterin – bevor sie aufgrund antisemitischer Anfeindungen Deutschland bereits im Jahr 1932 verließ. Ihr Nachlass wird im Deutschen Tanzarchiv Köln aufbewahrt. Mit freundlicher Unterstützung der Freunde der Tanzkunst am Deutschen Tanzarchiv Köln e.V. Achim Aurnhammer, Hans-Jochen Schiewer (Hg.)
"Soll man es wagen?" Briefwechsel zwischen Rainer Maria Rilke und Agnes Therese Brumof (1918-1926)
Unter Mitarbeit von Regina D. Schiewer